Welche Arten von Barcodes gibt es?
Welche Arten von Barcodes gibt es und wie wählt man den richtigen aus? Wenn Sie selbst Barcodes entwerfen, sind drei Elemente wichtig: Die Barcode-Symbologie, die X-Dimension und Die Ruhezone. Zusammen mit den im Barcode enthaltenen Informationen sind diese drei Elemente für die Größe des Barcodes und somit für die Größe des Etiketts, auf das der Code gedruckt wird, verantwortlich.
Symbologie
Um mal mit der Barcode-Symbologie (Schriftart) anzufangen – Das ist die Art des Barcodes, die Sie wählen. Die Barcode-Symbologie bestimmt, wie die Linien, Blöcke und Ruhezonen gelesen werden. Sie können verschiedenen Symbologien wählen. Darunter die 1D-Codes wie Code 128, Code 39, Interleaved 2/5 und GTIN (früher EAN). Auch gibt es 2D-Codes wie den QR- und den Datamatrix-Code. Es ist wichtig, die richtige Symbologie zu wählen. Denn nur dann können Sie schneller sowie genauer scannen. Nachstehend erläutern wir Ihnen die häufig verwendeten Barcodes.
Code 39
Der Code 39 ist ein eindimensionaler Strichcode, der seit 1974 für verschiedene Zwecke wie Produktidentifikation, Track-and-Trace, Inventarisierung, Distribution und Versand verwendet wird.
Er kann aus maximal 43 Zeichen bestehen, die zwischen zwei Sternchen (*) stehen. Diese Sternchen dienen als Trennzeichen und werden auch in der Klartextzeile angezeigt. Die Zeichen im Code 39 sind auf alphanumerische Informationen (A bis Z sowie 0 bis 9) sowie auf einige Sonderzeichen beschränkt. Jedes dieser Zeichen besteht aus neun Elementen: Fünf schwarze Balken und vier Lücken. Insgesamt gibt es drei breite und sechs schmale Elemente.
Ein großer Nachteil ist die Begrenzung der Anzahl der Zeichen. Dadurch kann dieser Strichcode weniger Informationen als beispielsweise der Code 128 enthalten. Ein weiterer Nachteil ist, dass der Code 39 einen vollständigen Zeichensatz für jedes Zeichen verwendet. Wenn Sie mehrere Ziffern verwenden, ist dieser Code bezüglich der Platznutzung nicht effizient. Dahingegen ist Code 39 besonders für sehr kurze Codes ohne Sonderzeichen geeignet.
Code 128
Genauso wie der Code 39 ist der Code 128 ein eindimensionaler Strichcode. Der Unterschied besteht darin, dass der Code 39 neun Elemente je Zeichen verwendet und der Code 128 nur sechs: drei schwarze Balken und drei Lücken.
Das bedeutet, dass der Code 128 mehr Informationen enthalten und gleichzeitig weniger Platz einnehmen kann. Daher ist er ideal für kleine Etiketten, wie zum Beispiel Paletten-, Kisten- und LPN Barcode-Etiketten.
Darüber hinaus ist dieser Strichcode robuster zu drucken. Dies verbessert die Genauigkeit und Geschwindigkeit des Scannens. Nicht umsonst ist der Code 128 der Standardbarcode für Regaletiketten und Fachbodenetiketten in der Logistikbranche.
Der Code 128 kann alle Zeichen der ASCII-Tabelle kodieren. Er ist auch effizienter als der Code 39, weil er zwei Ziffern in einem Zeichensatz kombiniert sowie einfacher zu lesen und zu scannen ist. Daher empfehlen wir Ihnen, der Code 128 für Lageretiketten zu verwenden, wenn Sie einen Standardbarcode (eindimensional) brauchen.
GS1
Die internationale Organisation GS1 hat den Standard für Strichcodes im Einzelhandel und in der Lieferkette geschaffen.
Der GS1-Code ist eine Variante des Codes 128, der zur Produktidentifizierung an Verkaufsstellen im Konsumgüterbereich und zum Track-and-Trace von Paletten und Waren im Logistikbereich verwendet wird.
Einige der am häufigsten verwendeten GS1-Codes sind:
- GTIN (früher EAN, European Article Number) oder UPC (Universal Product Code). Zwei Varianten dieses Codes sind sogar weltweit auf Konsumgütern zu finden: GTIN-8 und GTIN-13. Nehmen Sie ein beliebiges Produkt in der Hand, dann sehen Sie dieser Code.
- SSCC (Serial Shipping Container Code). Dieser Code wird im Logistikbereich zum genauen Track-and-Trace jedes einzelen Versandstücks (ob Kiste, Paket oder Palette) verwendet. Dieser Code gilt aber nicht mehr, sobald das Versandstück seine endgültige Bestimmung erreicht.
- Interleaved 2/5 (ITF). Dieser eindimensionaler Barcode wird im Einzelhandel für Umverpackungen (ITF-14) verwendet. Er kann nur numerische Codes und eine gerade Anzahl von Ziffern speichern. Wenn Sie Zahl ungerade ist, wird dem Code automatisch eine Null hinzugefügt. In der Lagerverwaltung wird dieser Strichcode zur numerischen Artikel- und Standortcodierung verwendet.
- GS1 Datamatrix. Dies ist der Standard-2D-Code für die Identifizierung pharmazeutischer Produkte.
Datamatrix-Code
Der Datamatrix-Code ist ein zweidimensionaler Barcode, der aus schwarzen und weißen Blöcken (Zellen) in einer quadratischen Matrix zusammengesetzt ist.
Der Datamatrix-Code ist an der schwarzen L-Form zu erkennen. Diese L-Form verläuft links und unten. So wird der Code von einem Scanner als Datamatrix-Code anerkannt. Dieser Code ist für alphanumerische Informationen geeignet und kann über 3.000 Zeichen enthalten.
Ein Datamatrix-Code wird häufig gewählt, wenn nur wenig Raum für ein Etikett verfügbar ist. Beispielsweise auf kleinen Bauteilen, Leiterplatten und Handybatterien. Eine weitere Überlegung, sich für den Datamatrix-Code zu entscheiden, ist die Menge der Informationen, die der Code enthalten muss. Ein Datamatrix-Code hat nämlich eine höhere Informationsdichte als ein eindimensionaler Strichcode und kann daher mehr Informationen auf einer kleinen Fläche aufnehmen. Entscheiden Sie sich für diesen Code? Dann ist es wichtig zu wissen, dass das Verhältnis zwischen Höhe und Breite des Codes fest liegt. Dies wirkt sich also auf die Vergrößerung oder Verkleinerung des Codes und damit auf die Größe des Etiketts aus, auf das der Code gedruckt wird.
QR-Code
Der QR-Code ist neben den Strichcodes wahrscheinlich der wohl bekannteste Barcode. QR steht für “Quick Response”, was sich auf die Geschwindigkeit bezieht, mit der der Code gescannt wird.
Der QR-Code ist an seiner quadratischen Form mit großen, quadratischen Blöcken in drei Ecken und einem kleineren quadratischen Block in der rechten unteren Ecke zu erkennen. Der QR-Code kann etwa 7.000 Zeichen enthalten. Diese Code wird vor allem im Konsumgüterbereich und weniger häufig für Industrieetiketten oder im Logistikbereich verwendet.
Im Konsumgüterbereich wird der QR-Code häufig dazu verwendet, um auf eine Website oder ein Dokument zu verweisen, wie zum Beispiel Tickets für Veranstaltungen, oder aber um auf Kontaktinformationen hinzuweisen. Dies können unter anderem eine digitale Visitenkarte oder einen GEO-Standort sein. Die Kamera jedes modernen Smartphones kann den QR-Code scannen, während für einen Datamatrix-Code eine spezielle App erforderlich ist. Genauso wie beim Datamatrix-Code sollten Sie beim Vergrößern oder Verkleinern des QR-Codes darauf achten, dass das Verhältnis zwischen Höhe und Breite immer gleich bleibt.
Persönlische Beratung
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Was ist die X-Dimension und weshalb ist sie wichtig?
Der zweite Aspekt, der die Größe des Barcodes bestimmt, ist die X-Dimension. Bei einem linearen Strichcode ist die X-Dimension die Breite des schmalsten Balkes (Strichens) im Strichcode. Beim 2D-Code bezieht sich die X-Dimension auf die Höhe und Breite eines quadratischen Blocks (Zelle).
X-dimension
Die X-Dimension wird durch die Marke und den Typ des Scanners, sowie durch den Leseabstand, mit dem Sie den Barcode lesen wollen, bestimmt. In der Barcodebranche wird die X-Dimension auch als mil-Wert bezeichnet, da sie in einem Tausendstel Zoll, also einem “mil”, gemessen wird.
Die X-Dimension ist wichtig für den maximalen Abstand, aus dem der oder aber Scanner den Barcode noch genau und schnell lesen kann. Je höher der mil-Wert, desto breiter sind die Streifen des Barcodes und desto größer ist die Lesedistanz.
Daher ist es wichtig, schon im Voraus zu wissen, welche Art von Scanner – mit kurzer, mittlerer oder hoher Reichweite – Sie verwenden bzw. verwenden werden, bevor Sie die Barcode-Symbologie wählen und den Barcode entwerfen. Bei großen Entfernungen in Länge oder Höhe empfehlen wir Ihnen, retroreflektierendes Etikettenmaterial zu verwenden. Dieses Material vergrößert der Leseabstand enorm und erhöht die Geschwindigkeit, mit der der Scanner den Barcode lesen kann.
Woran erkennen Sie, was die genaue X-Dimension ist?
Wenn Sie Ihre eigenen Barcodes entwerfen, können Sie die X-Dimension einstellen. Dazu müssen Sie zuerst den maximalen Abstand bestimmen, in dem der Barcode gelesen werden soll. Im Handbuch Ihres Scanners finden Sie die Spezifikationen der X-Dimension. Anhand dieser Angaben können Sie die maximale X-Dimension einstellen und das Etikettenformat bestimmen.
Zur Verdeutlichung finden Sie hier ein Beispiel für die mil-Werte eines Scanners mit langer Reichweite, wie wir ihn bei ONE2ID verwenden. Sie sehen unter anderem, dass der maximale Abstand in dem der Scanner den Barcode noch lesen kann, beim Code 128 mit einem mil-Wert von fünf 17 Zentimeter ist.
Marke und Typ des Scanners: Zebra DS3600-SR ULTRA-RUGGED SCANNER
Barcode | Mil-werte | Mindestdistanz (cm) | Maximale Distanz (cm) |
---|---|---|---|
Code 128 | 5 | 3,3 | 17 |
Code 128 | 20 | 7,1 | 71,1 |
Code 128 | 40 | 4,4 | 152,4 |
DataMatrix | 7,5 | 4,8 | 15,2 |
DataMatrix | 10 | 3,5 | 21,8 |
Nicht nur die Art des Scanners ist wichtig, sondern auch die Größe der Fläche, auf der Sie die Barcode-Etiketten anbringen wollen. Die X-Dimension bestimmt nämlich auch die Breite des Barcodes und somit die Größe des Etiketts. Auf einer kleineren Fläche ist der Platz begrenzt, so dass der mil-Wert und damit der maximale Abstand zum Scanner auch kleiner ist.
Ruhezone
Der dritte und letzte Aspekt, der die Größe des Barcodes bestimmt, sind die Ruhezonen (quiet zone). Berücksichtigen Sie bei der Gestaltung eines Barcodes immer Ruhezonen auf beiden Seiten.
Der Barcode-Scanner braucht diesen leeren Raum nämlich, um den Barcode zu fokussieren und zu scannen. Das bedeutet, Sie können in diesem Raum keinen Text einfügen.
Wenn die Ruhezonen fehlen oder nicht ausreichen, benötigt der Scanner mehr Zeit, um den Barcode zu lesen. Das heißt, Sie benötigen mehr Zeit für das Scannen. Dies gilt sowohl für Strichcodes (1D) als auch für QR- und Datamatrix-Codes (2D).
Warum ein 1D-Strichcode wählen?
Der klassische Barcode ist ein linearer 1D-Strichcode. Von Vertriebszentren bis zu Supermärkten, diese Art von Barcode ist überall zu finden und wird bei weitem am häufigsten auf Etiketten verwendet. Der 1D-Strichcode hat folgende Vorteile:
- Er kann auf alle Etikettengrößen gedruckt werden.
- Die Höhe und Breite des Barcodes kann an die Etikettengröße angepasst werden.
- Der 1D-Strichcode ist mit einem Laserscanner leicht zu scannen. Sie brauchen also keine High-Tech-Bildscanner zu kaufen.
- Wenn Sie bereits Bildscanner besitzen, können Sie diese auch zum Scannen von 1D-Barcodes verwenden.
- Arbeiten Sie in einem Lager und werden Sie zum ersten Mal mit einem WMS und Barcodes arbeiten? Dann sind Barcode-Etiketten mit 1D-Strichcodes eine vorteilhafte Lösung.
Warum ein 2D-Barcode wählen?
Unternehmen, die mit Bildscannern arbeiten, wählen häufiger Barcode-Etiketten mit einem 2D-Code. Im Logistik- und Industriebereich ist dies meistens der Datamatrix-Code. Der 2D-Code bietet eine Reihe von Vorteilen gegenüber einem 1D-Code:
- 2D-Codes können mit einem Bildscanner aus größerer Entfernung gescannt werden als barcodes mit einem Laserscanner. Wichtig zu wissen: 2D-Codes können gar nicht mit einem Laserscanner gescannt werden.
- In einem 2D-Code können mehr Zeichen und damit mehr Informationen untergebracht werden als in einem 1D-Code. Außerdem nimmt ein 2D-Code weniger Platz ein. Das spart Etikettenmaterial, Farbband und Klebstoff.
- Der 2D-Code kann aus jedem Winkel, von 0º bis 360º, gut gescannt werden.
- Ein 2D-Code, Datamatrix- oder QR-Code, kann sehr klein gestaltet werden, ohne die Lesbarkeit negativ zu beeinträchtigen.
- Im Gegensatz zu einem Strichcode können die Informationen in einem Datamatrix-Code mehrmals wiederholt werden. Das bedeutet, dass der 2D-Code auch dann noch gescannt werden kann, wenn 25% des Codes beschädigt sind. In einem 1D-Strichcode ist jeder Satz von Strichen ein Zeichen. Wenn Sie diese Sätze wiederholen würden, würde der Strichcode breiter werden.
Haben Sie noch Fragen zu den Arten von Barcodes?
Sie möchten Ihre eigenen Barcode-Etiketten entwerfen, sind sich jedoch nicht sicher, welche Art von Barcode die richtige Lösung für Ihre Anwendung ist? Dann kontaktieren Sie Barcode-Spezialist Anton Damen. Er kann Sie auch bei der Auswahl eines geeigneten Thermotransferdruckers, des Etikettenmaterials sowie der Gestaltungssoftware für Barcodes beraten.
Wenn Sie sich dafür entscheiden, die Gestaltung und Produktion Ihrer Barcode-Etiketten auszulagern, füllen Sie bitte unser Angebotsformular aus. Unsere Berater senden Ihnen gerne ein unverbindlicher Kostenvoranschlag.
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